Riley Black: Die letzten Tage der Dinosaurier

Dinosaurier üben eine besondere Faszination aus. Die nicht ablassende Popularität der „Jurassic Park“ Filmreihe zeugt davon, ebenso wie die lange Liste der Bücher, die über sie geschrieben wurden. Hier reiht sich auch „Die letzten Tage der Dinosaurier“ von Riley Black ein. Die Autorin nimmt dabei eine besondere Perspektive ein und wir begleiten mit ihr an unserer Seite die Dinosaurier vor und nach ihrem Untergang, und schauen uns an, wie die Welt nach dem Einschlag eines gewissen Asteroiden aussah.

Dieser Tag vor 65 Millionen Jahren war ausschlaggebend – nicht nur für die Dinosaurier, zu deren Aussterben die Katastrophe geführt hat, sondern auch für uns Menschen, denn nur dieses für so viele Lebewesen tödliches Ereignis hat unsere spätere Existenz erst möglich gemacht.

Dabei hätte es auch nicht unbedingt so kommen müssen. Wie Riley Black aufzeigt, war es nicht zwangsläufig, dass der Einschlag des Asteroiden ein Massenaussterben verursacht. „Schon bei geringfügigen Abweichungen von der Erdrotation oder der Geschwindigkeit des Asteroiden hätte sich der große Steinbrocken in den Ozean eingraben können.“ Es hätte nicht viel gefehlt und die 170 Millionen Jahre lange Herrschaft der Dinosaurier hätte nicht zu Ende gehen müssen.

Die Autorin wählt eine besondere Art, die Geschichte vom Untergang der Dinosaurier zu erzählen. Die Kapitel geben einen Einblick in die unterschiedlichen Phasen vor und nach dem Einschlag des Asteroiden und am Beispiel einzelner Tiere erfahren wir, wie es am Tag des Einschlags ausgesehen hat, in den ersten Studen, am ersten Tag, im ersten Monat und nach einigen größeren Sprüngen haben wir eine neue Welt eine Million Jahre nach der Katastrophe vor uns.

Diese Erzählweise sorgt dafür, das wir die Auswirkungen des Einschlags sehr plastisch, quasi hautnah erleben. Wir begleiten einen Torosaurus oder sehen die Knochen eines verunglückten Thescelosaurus, was ihre Tragödie greifbar macht. Hier wird ein weit in der Vergangenheit liegendes Ereignis dramatisiert und zum Leben erweckt.

Doch was in den ersten paar Kapiteln noch als neuartig und mitreißend wirkt, macht das Buch leider nach einer Weile sehr repetitiv. Irgendwann habe ich die Fakten vermisst und hätte dafür gerne auf einen Teil der mit Fantasie geschmückten Szenen verzichtet. Am Ende des Buches gibt es zwar einen Anhang, in dem die Autorin noch mal durch die einzelnen Kapitel geht und aufschlüsselt, was Fakt und was nur Spekulation ihrerseits gewesen ist, vielleicht hätte das aber gleich ein Teil der jeweligen Abschnitte sein sollen.

Dass wir hier eine Liebeserklärung an die Dinosaurier in der Hand halten ist gar keine Frage und Fans dieser Urzeittiere haben wahrscheinlich mehr Freude damit, als ich es hatte. Mich hat es immerhin neugierig auf weitere Bücher der Autorin gemacht.


Diverses

Der erste Satz:

Eine Katastrophe kommt nie im richtigen Moment.

Impressum:

Autor: Riley Black
Titel: Die letzten Tage der Dinosaurier
Übersetzung aus dem Englischen: Nikolaus de Palézieux
Seitenzahl: 352
Verlag: Goldmann
Erschienen: 2022
© Wilhelm Goldmann Verlag

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